Vorbeugen ist besser als heilen: So nutzen Sie WLAN-Netze sicher
Mittwoch, 30. Oktober 2024
Heutzutage ist eine typische Wohnung mit zahlreichen nützlichen Geräten ausgestattet: Staubsaugerroboter, intelligente Lautsprecher, Smart-Home-Systeme etc. Heim-WLAN-Netze sind seit langem kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Auch in Cafés, Museen, an Flughäfen und sogar auf der Straße gibt es häufig die Möglichkeit, ein öffentliches WLAN-Netz zu nutzen. So bequem frei verfügbare WLAN-Netze auch sein mögen, die Gefahren, die sie bergen, sollten nicht unterschätzt werden.
Sichere Nutzung des Heim-WLAN
Sie kaufen einen Router und wählen einen Internetanbieter aus. Der Internetanbieter oder Sie selbst konfigurieren den Router – Nun ist Ihre Internetverbindung so schnell wie ein Raumschiff. Keine Eile: Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihr WLAN keine Schwachstellen aufweist.
In der Regel werden Router genutzt, um eine Internetverbindung herzustellen. Es gibt aber auch eine weitere Option: Mithilfe eines Routers können Sie mehrere Computer und andere digitale Geräte zu einem lokalen Netzwerk vereinigen. Dies ermöglicht es allen Familienmitgliedern, Informationen innerhalb des lokalen Netzwerks auszutauschen und Computerspiele zu spielen, und stellt allen Geräten innerhalb des Netzwerks einen Internetzugang bereit. Der Router ist das zentrale Bindeglied des Heimnetzwerks und sollte daher maximal geschützt werden.
Achten Sie bei der Installation und Konfiguration Ihres Heim-WLAN-Netzes auf das verwendete Sicherheitsprotokoll.
Es gibt mehrere Sicherheitsprotokolle. WEP ist das älteste und anfälligste Standard-Verschlüsselungsprotokoll für WLAN. WPA bietet ein höheres Maß an Sicherheit im Vergleich zu WEP. WPA2 und WPA3 gelten als die sichersten Verschlüsselungsprotokolle für WLAN. Wenn Ihr Heim-WLAN noch nicht mit WPA2 oder WPA3 geschützt wird, sollten Sie das verwendete Protokoll über die Einstellungen Ihres Routers ändern.
Einer der häufigsten Fehler bei der Netzwerkkonfiguration ist die Verwendung eines standardmäßigen oder einfachen Passworts wie 1234567 oder 1111111. Ändern Sie das Passwort. Es sollte Klein- und Großbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten.
Zudem empfehlen wir, das in den Werkseinstellungen des Routers festgelegte Passwort (in der Regel „admin“) zu ändern. Einige Router haben überhaupt kein Standard-Passwort. Verwenden Sie ein komplexes Passwort, um unbefugten Zugriff auf Ihren Router zu verhindern. Ein kompromittierter Router kann von Hackern genutzt werden, um z.B. das Internet auf Kosten des Nutzers zu nutzen.
Viele Router sind mit Tasten ausgestattet, mit denen Geräte mit einem WLAN-Netzwerk verbunden werden können. WPS (Wi-Fi Protected Setup) ist ein Standard, der das Hinzufügen von Geräten zu einem Netzwerk erleichtert. Er ermöglicht es, ein WLAN-Netzwerk ohne Passworteingabe zu nutzen und gilt daher als unsicher.
Stellen Sie sicher, dass die Fernverwaltung des Routers deaktiviert ist, um ihr WLAN-Netz vor unbefugter Nutzung zu schützen.
WLAN-Router übertragen ständig den Namen ihres WLAN-Netzwerks (Service Set Identifier – SSID oder Kennung) und können daher einfach von Hackern durch die Suche nach WLAN-Verbindungen erkannt werden. Diese Option ist jedoch nicht für die Funktion des WLAN erforderlich. Daher empfehlen wir, das entsprechende Kontrollkästchen in den Einstellungen zu deaktivieren, um die Ermittlung Ihrer WLAN-ID durch Hacker zu erschweren und Ihr WLAN-Netzwerk vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Beachten Sie: In diesem Fall muss das Passwort jedes Mal eingegeben werden, wenn das Gerät eine Verbindung mit dem Netzwerk herstellt.
Die meisten modernen WLAN-Router unterstützen mehrere Protokolle, um Geräte automatisch miteinander zu verbinden. Deaktivieren Sie nicht verwendete Protokolle, um das Risiko eines Hackerangriffs zu reduzieren.
Aktualisieren Sie Ihren Antivirus und die Router-Firmware regelmäßig. Laden Sie die neueste Firmware-Version über die offizielle Website des Herstellers herunter, um mögliche Sicherheitslücken in Ihrem Netzwerk zu beheben. Außerdem können Sie Programme mit aktuellen Virendatenbanken verwenden. Je länger Sie die Aktualisierung vernachlässigen, desto höher ist das Infektionsrisiko.
Unsere Empfehlung: Schalten Sie den WLAN-Router aus, wenn dieser nicht genutzt wird. Wenn Sie über Kabel ins Internet gehen, deaktivieren Sie das WLAN – Kabelnetzwerke sind sicherer. Schalten Sie Ihren Router aus, wenn Sie lange nicht zu Hause sind.
Aktivieren Sie das Gast-WLAN nur, wenn es wirklich notwendig ist.
Risiken bei der WLAN-Freigabe
Es ist wichtig, den richtigen Standort für Ihren Router zu wählen. Beachten Sie: Das Signal eines drahtlosen Netzwerks wird in alle Richtungen ausgestrahlt. Wenn sich der Router an der Wand befindet, die Ihre Wohnung von der Ihres Nachbarn trennt, kann das Signal auch von Ihrem Nachbarn empfangen werden. Platzieren Sie, wenn möglich, den Router fern von Treppenhäusern und weiteren öffentlichen Bereichen.
Vergessen Sie nicht: Wenn Sie einem Gast Zugriff auf Ihr WLAN-Netzwerk gewähren, gelten Sie aus rechtlicher Sicht als Dienstanbieter. Falls der Nutzer verbotene Websites über Ihr WLAN-Netzwerk besucht oder fragwürdige Dateien versendet, sind Sie dafür verantwortlich.
Neben den rechtlichen Aspekten sollte auch berücksichtigt werden, dass sich die gemeinsame Nutzung eines WLAN-Netzwerks negativ auf die Internetgeschwindigkeit auswirkt. Wenn Sie im Internet surfen oder E-Mails lesen, mag die Verlangsamung nicht bemerkbar sein. Wenn Sie sich jedoch z.B. einen Film im Streaming-Modus anschauen, kann die langsame Internetverbindung das Anschauen stören. Je mehr Personen Ihren Router nutzen, desto langsamer wird ihr WLAN.
Die gemeinsame Nutzung Ihres WLAN-Netzwerks zu Hause kann also Risiken bergen. Wie sieht es mit der Sicherheit öffentlicher Netzwerke aus?
Sicher unterwegs: WLAN in öffentlichen Räumen
Öffentliche Netzwerke sind für alle verfügbar und offen. Daher sind sie ein echter Segen für Hacker, die Zugriff auf Informationen erhalten können, die zwischen dem Nutzer und dem Verbindungspunkt übertragen werden. Cyberkriminelle können vertrauliche Informationen sammeln und Schwachstellen im Netzwerk ausnutzen, um bösartige Anwendungen zu verbreiten.
Sollten Sie öffentliche Netzwerke meiden? Nicht zwangsläufig, seien Sie aber bei deren Nutzung vorsichtig.
So nutzen Sie öffentliche WLAN-Netzwerke sicher
Auf den ersten Blick scheint es sicher, bei der Nutzung eines öffentlichen WLAN-Netzwerks ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) zu verwenden. Die Verwendung von VPNs könnte aber ein falsches Gefühl der Sicherheit und Anonymität erzeugen. VPN-Anbieter versprechen vollständige Anonymität und empfehlen, das Internet immer über eine VPN-Verbindung zu nutzen. In diesem Fall ist Ihre Anonymität dem VPN-Anbieter ausgeliefert. Die Verschlüsselung von Daten bei der Übertragung über ein VPN kann vor Hackerangriffen schützen. Das Risiko des Datenverlusts und der Kompromittierung bleibt jedoch bestehen.
Außerdem ist es empfehlenswert, sichere SSL- und TLS-Verbindungen (Secure Sockets Layer und Transport Layer Security) zu verwenden. Aktivieren Sie dazu in Ihrem Browser die Option „Immer sichere Verbindungen verwenden“. HTTPS verschlüsselt Ihre Kommunikation auf vielen Websites. Je nach Betriebssystem können Sie die Freigabeoptionen in den Systemeinstellungen oder in der Systemsteuerung Ihres Computers deaktivieren. In Windows gibt es z.B. die Option „Öffentliches Netzwerk“, mit der Sie verhindern können, dass Ihr Computer für Geräte in Ihrer Nähe sichtbar ist.
Wenn Sie ein öffentliches WLAN nutzen, sehen Sie davon ab, sich in sozialen Netzwerken einzuloggen, Banking-Apps zu öffnen oder Online-Käufe zu tätigen. Dabei gelten dieselben Regeln wie an anderen öffentlichen Ort: Halten Sie Ihre vertraulichen Informationen geheim.
Auch wenn Sie das Internet nicht nutzen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass WLAN-Systeme auch im Hintergrund Informationen über die Umgebung übermitteln. Deaktivieren Sie die WLAN-Nutzung, wenn Sie z.B. an einer Word-Datei arbeiten. Dadurch wird unter anderem der Akkuverbrauch reduziert.
Stellen Sie sicher, dass die automatische Verbindung mit bekannten WLAN-Netzen deaktiviert ist. Die meisten Smartphones speichern die Parameter bereits genutzter WLAN-Netze und loggen sich automatisch ein.
Wenn Sie sich jedoch in einen Service einloggen müssen, stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät mit einem Antivirus geschützt ist. Der Antivirus schützt nicht nur vor Malware, sondern warnt Sie auch vor gefährlichen Websites. Dr.Web Security Space enthält z.B. den Web-Antivirus SpIDer Gate – Internet-Wächter, der den Internetverkehr scannt und filtert sowie heruntergeladene bösartige Objekte sperrt.
„Die komplette Wahrheit über Viren & Co.“ empfiehlt
- Überprüfen Sie die Einstellungen Ihres Routers, die für die Sicherheit der WLAN-Verbindung verantwortlich sind.
- Nutzen Sie das mobile Internet oder eine sichere Verbindung im Heimnetzwerk.
- Nutzen Sie öffentliche WLAN-Netze nur wenn es wirklich notwendig ist.
- Sehen Sie davon ab, unbekannte WLAN-Netze zu nutzen, besonders wenn diese nicht passwortgeschützt sind.
- Installieren Sie Dr.Web auf allen Geräten, mit denen Sie öffentliche WLAN-netze nutzen.
- Nutzen Sie beim Arbeiten in einem öffentlichen WLAN-Netz keine Ressourcen, auf denen eine Anmeldung erforderlich ist.
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