Kinderschutz: So verhindern Sie, dass Kinder Einschränkungen umgehen
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Kinder suchen ständig nach Möglichkeiten, durch Schutztools festgelegte Einschränkungen zu umgehen, daher sollten auch Eltern ihre Kenntnisse im Bereich des Kinderschutzes laufend weiterzuentwickeln. Einerseits ist es schön, dass Kinder heutzutage so findig und smart sind.
Andererseits ist dies ein alarmierender Trend, da die digitale Welt viele Gefahren birgt, gerade für junge Nutzer.
Computer und das Internet sind aus dem heutigen Alltag nicht wegzudenken. Unsere Aufgabe besteht darin, Kindern den sinnvollen und sicheren Umgang mit digitalen Geräten beizubringen.
Unsere Empfehlungen sollen Eltern helfen, ihre Kinder vor gefährlichen Inhalten zu schützen und negative Auswirkungen auf Sehkraft und Schlafrhythmus des Kindes zu verhindern.
Wie wird der Kinderschutz umgangen?
In Online-Foren sind zwei „Parteien“ zu beobachten. Erwachsene suchen nach Methoden, um Kinder vor Cyberbedrohungen zu schützen. Kinder teilen miteinander Verfahren, Sicherheitseinschränkungen zu umgehen: Flugmodus aktivieren, neues Profil erstellen, Passwort für den Kinderschutz ermitteln etc. Heutzutage beherrschen Kinder neue Technologien sehr schnell.
Vor 20 Jahren gab es keine digitalen „Wächter“ für Kinder. Verfügbar war nur ein Schutzmittel – Überzeugung. Heutzutage, wo Menschen von klein auf digitale Geräte nutzen, sind Eltern mehr um die psychische Gesundheit ihrer Kinder besorgt und das Bedürfnis nach Cybersicherheit und Filterung von Online-Inhalten ist gestiegen.
Gehen wir darauf ein, wie junge Nutzer Einschränkungen und Filter umgehen und was Eltern dagegen tun können.
Nutzung des mobilen Internets oder öffentlicher WLAN-Netze
Level 1
Wenn der Kinderschutz nur für das Heim-WLAN-Netz konfiguriert ist, kann das Kind das mobile Internet oder öffentliche WLAN-Netze nutzen, um die festgelegten Einschränkungen und Filter zu umgehen.
Warum ist das möglich?
In der Regel werden mobile Daten nicht so sorgfältig geschützt wie über Heim-WLAN-Netze übertragene Daten. Daher können Kinder das mobile Internet nutzen, um gesperrte Websites ohne Wissen der Eltern zu besuchen.
Was können Sie dagegen tun?
Schränken Sie die Nutzung mobiler Daten auf dem Smartphone des Kindes ein. Außerdem können Sie Apps zur Überwachung und Kontrolle der mobilen Internetnutzung verwenden, um die verfügbare Menge übertragener Daten zu reduzieren und den Zugriff auf bestimmte Website-Kategorien zu sperren.
Nutzung von VPN-Diensten
Level 2
VPNs (Virtual Private Network) können mit einer geheimen, unsichtbaren Autobahn verglichen werden, die virtuelle „Autos“ (Daten) nutzen, um unbemerkt an Kontrollstellen vorbeizufahren.
Wie funktioniert das?
VPNs verschlüsseln den Internetverkehr und tarnen die IP-Adresse des Nutzers, was die Überwachung dessen Aktivitäten und folglich die Datenfilterung erschwert. Dank der Änderung der IP-Adresse kann der Nutzer eine Verbindung zu Servern in verschiedenen Ländern herstellen und somit jegliche Sperrungen und Einschränkungen umgehen.
Was können Sie dagegen tun?
Versuchen Sie, VPNs auf Router-Ebene zu blockieren. Einige Router verfügen über integrierte Erkennung und Sperrung des VPN-Verkehrs. Öffnen Sie dazu den Administrationsbereich des Routers über einen Webbrowser, indem Sie die IP-Adresse des Routers eingeben. Öffnen Sie die Sicherheits- oder Filtereinstellungen. Dort können Sie die Sperrung bestimmter Websites, IP-Adressen, Ports und VPN-Server konfigurieren.
Um den Internetverkehr analysieren und gefährliche Daten rechtzeitig erkennen zu können, konfigurieren Sie das Senden von Benachrichtigungen über verdächtige Aktivitäten und Änderungen der Netzwerkeinstellungen. Überprüfen Sie regelmäßig die Berichte und Benachrichtigungen, um über Versuche, die Einschränkungen zu umgehen, informiert zu sein.
Änderung der Systemeinstellungen
Level 3
Manchmal ändern Kinder die Geräteeinstellungen, um die festgelegten Einschränkungen aufzuheben. Sie können z.B. den Kinderschutz deaktivieren oder die Einstellungen für den Internetverkehr ändern.
Wie funktioniert das?
Wenn Kinder Zugriff auf Administratoreinstellungen haben, können sie die Sicherheitseinschränkungen deaktivieren oder ändern oder das Gerät auf Werkseinstellung zurücksetzen.
Was können Sie dagegen tun?
Legen Sie ein komplexes Passwort für den Zugriff auf die Systemeinstellungen und Administratorfunktionen fest. Erstellen Sie ein spezielles Benutzerkonto für das Kind auf dem Computer und erlauben Sie ihm nicht, das Administratorkonto zu nutzen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Anwendung (z.B. Proxy oder VPN) ohne Erlaubnis installiert. Wenn Sie sich in den Computereinstellungen gut auskennen, können Sie den Zugriff auf Administratorfunktionen über die Systemrichtlinien verbieten. Oder Sie können einen Spezialisten dazu konsultieren. Ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten für den jungen Nutzer ist also das Minimum an notwendigen Maßnahmen.
Konfigurieren Sie für Tablets und Mobilgeräte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Kinder teilen im Internet, dass ihre Eltern oft einfache Passwörter nutzen, keine Face- und Touch-ID-Authentifizierung verwenden oder sich sogar ihre Passwörter auf einem Blatt Papier notieren.
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Geräteeinstellungen, um sicherzustellen, dass diese nicht unbefugt geändert wurden.
Nutzung von Proxyservern
Level 4
Ein Proxyserver dient als Vermittler zwischen dem Gerät und dem Internet. Im Unterschied zu VPNs verschlüsseln Proxyserver den Datenverkehr nicht, sondern leiten diesen über einen anderen Server um. Proxyserver empfangen und ändern Anfragen zum Zugriff auf Websites, wodurch Filter und Sperren umgangen werden können.
Wie funktioniert das?
Ein Proxyserver kann die tatsächliche IP-Adresse verschleiern, was deren Verfolgung erschwert. Der Datenverkehr wird anonymisiert, was die Umgehung von Einschränkungen ermöglicht, da vom Gerät des Kindes gesendete Anfragen als Anfragen des Proxyservers erkannt und daher nicht gesperrt werden.
Wenn Sie vermuten, dass ein Proxyserver verwendet wird, können Sie die aktuelle IP-Adresse des Geräts über spezielle Websites ermitteln. Falls sich die IP-Adresse des Geräts von der des Routers unterscheidet, kann dies auf die Nutzung eines Proxyservers hinweisen.
Was können Sie dagegen tun?
Proxyserver können mithilfe von Anwendungen zum Kinderschutz oder über die Router-Einstellungen (wie bei VPNs) blockiert werden. Öffnen Sie im Administratorbereich Ihrer Kinderschutz-App die Liste gesperrter URLs und fügen Sie bekannte Proxy-Domains zu dieser Liste hinzu.
Auch Apps können Proxyserver verwenden. Tragen Sie die Apps, die Sie sperren möchten, in die Blacklist ein.
Um sicherzustellen, dass die Einschränkungen gelten, überprüfen Sie die Berichte über besuchte Websites und konfigurieren Sie, wenn möglich, Benachrichtigungen über Umgehungsversuche.
Änderung von DNS-Servern
Level 5
Das DNS (Domain-Namen-System) ist eine Art Telefonbuch für Domain-Namen. Es wandelt für uns gewöhnliche Website-Adressen in IP-Adressen um. Viele Kinderschutz-Apps blockieren den Zugriff auf unsichere Websites anhand von Standard-DNS-Servern. Manchmal ändern Kinder jedoch die DNS-Einstellungen auf ihren Geräten und verwenden öffentliche oder alternative DNS-Server, die keine Inhalte sperren.
Wie funktioniert das?
Durch das Ersetzen von DNS-Servern können Einschränkungen und Sperren umgangen werden, da Anfragen an andere Server weitergeleitet werden.
Was können Sie dagegen tun?
Legen Sie strickte DNS-Einstellungen auf Router-Ebene fest, um Änderungen von DNS-Servern auf Geräten zu verhindern, oder verwenden Sie DNS-Filter, wenn diese Funktion in Ihrem Kinderschutztool verfügbar ist.
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Erweitern Sie Ihre Kenntnisse im Bereich der Cybersicherheit für Kinder
Um einen wirksamen Schutz für Kinder in der digitalen Welt zu gewährleisten, benötigen Sie durchdachte und vielseitige Lösungen. Hier sind einige Empfehlungen, wie Sie den Kinderschutz effektiver gestalten können.
Konfigurieren Sie einen mehrstufigen Schutz
Kombinieren Sie mehrere Kontrollverfahren. Verwenden Sie z.B. Kinderschutz-Apps und die Filterung des Internetverkehrs über den Router. Die App Dr.Web Family Security ermöglicht es, die Installation und Nutzung unerwünschter Anwendungen zu sperren.
Schränken Sie den Zugriff auf Administratorfunktionen ein
Wenn das Kind Zugriff auf Administratorfunktionen hat, kann es die Kinderschutzeinstellungen ändern oder deaktivieren. Schützen Sie das Administratorkonto sowie alle anderen Benutzerkonten und Kinderschutzdienste mit einem Passwort und der Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Konfigurieren Sie die Überwachung und Benachrichtigungen
Verwenden Sie spezielle Tools, um Online-Aktivitäten Ihres Kindes zu überwachen und Benachrichtigungen über verdächtige Aktivitäten, Änderung der Netzwerkeinstellungen oder den Anschluss neuer Geräte zu erhalten.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Cybersicherheit
Beim Kinderschutz handelt es sich nicht nur um die Installation und Konfiguration von Schutztools, sondern auch um den Dialog zwischen Kind und Eltern und die Aufklärung über aktuelle Herausforderungen. Die Konfiguration der Einstellungen und Einschränkungen auf Geräten mag technisch kompliziert sein, aber wenn Eltern dies meistern, können sie einen besseren Schutz vor Cyberbedrohungen für ihre Kinder gewährleisten. Manchmal finden Kinder Wege, die Kontrollen zu umgehen, besonders wenn sie verstehen, wie die Schutztools funktionieren. Daher ist es wichtig, technische Maßnahmen mit einem offenen Dialog über ein sicheres Verhalten in der digitalen Welt zu kombinieren.
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