Die komplette Wahrheit über Viren & Co.

Mittwoch, 19. April 2023

Die Erfahrung unserer Nutzer bestätigt immer wieder: Computerspiele, die aus fragwürdigen Quellen heruntergeladen werden, sind gefährlich. Hin und wieder gehen bei unserem technischen Support Anfragen von Nutzern ein, deren Geräte mit Mining-Trojanern der Familie Trojan.Autoit.289 (auch bekannt als „John“) infiziert wurden. Am häufigsten wird die Infektion durch das Herunterladen raubkopierter Computerspiele über Software-Aggregatoren verursacht.

Die Vertreter der Familie Trojan.Autoit.289 haben eine umfassende Funktionalität. Sie enthalten einen Mining-Trojaner, eine Backdoor, einen Stealer zum Diebstahl von Anmeldedaten, einen Clipper zum Diebstahl von Kryptowährungen und einen Exploit, der die Schwachstellen im SMB-Protokoll ausnutzt, die auch für die Verbreitung von WannaCry ausgenutzt wurden. Der angerichtete Schaden kann also vielseitig sein.

Trojan.Autoit.289 ist bei weitem nicht die einzige Bedrohung dieser Art. In raubkopierte Computerspiele werden oft bösartige Programme integriert, die die Funktion des Computers beeinträchtigen, vertrauliche Informationen stehlen oder in Cyberangriffen auf andere Geräte genutzt werden können.

Welche weiteren Folgen könnte das Herunterladen raubkopierter Computerspiele haben?

Rechtsverstoß und Rechtsfolgen

Das Herunterladen und die Nutzung von Raubkopien können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, einschließlich Geldstrafen und strafrechtlicher Verfolgung. Spieleentwickler haben das Recht, ihr geistiges Eigentum zu schützen und dessen Verbreitung und Nutzung zu kontrollieren. Die Vervielfältigung von Computerspielen ohne Zustimmung des Rechteinhabers ist gesetzwidrig. Nutzer, die raubkopierte Computerspiele spielen, beteiligen sich an der Piraterie.

Nicht nur Verkäufer, sondern auch Nutzer von Raubkopien können bestraft werden. 2019 wurde z.B. ein Nutzer zur Zahlung von 5.000 £ Schadensersatz wegen Urheberrechtsverletzung durch Herunterladen und Nutzung einer Raubkopie des Computerspiels „Football Manager“ verurteilt.

Cyberbetrüger und Computerviren

Raubkopierte Computerspiele werden vor der Veröffentlichung nicht auf Viren und andere Bedrohungen gescannt und gefährden daher die Sicherheit des Computers. Darüber hinaus werden sie vom Entwickler weder aktualisiert noch unterstützt. Dies kann zu Fehlern und Programmausfällen führen und das Infektionsrisiko erhöhen.

Oft werden raubkopierte Computerspiele von Cyberkriminellen modifiziert und enthalten integrierten bösartigen Code. Die Folgen können schwerwiegend sein. 2017 wurde eine Raubkopie von „The Sims 4“ mit integrierter Ransomware verbreitet. Der Trojaner sperrte den Zugriff auf Dateien des Nutzers und forderte Lösegeld für deren Wiederherstellung. 2015 wurde die Bedrohung „Bitcoin-mining malware“ in einer Raubkopie von „Watch Dogs“ erkannt. Das Programm nutzte die Rechenleistung der betroffenen Computer, um Kryptowährung ohne Wissen der Nutzer zu minen.

Planking und weitere Herausforderungen

Neben Hackern und Piraterie gibt es im Internet viele Gefahren, die zu Körperverletzungen oder sogar zum Tod führen können. Z.B. gefährliche Challenges (Herausforderungen) wie Planking, bei dem sich eine Person mit dem Gesicht nach unten und seitlich angelegten Armen hinlegt und sich fotografieren lässt. Die Herausforderung scheint harmlos zu sein, aber 2011 versuchte ein 20-jähriger Australier, diesen Trick auf dem Balkongeländer durchzuführen, verlor das Gleichgewicht und stürzte aus dem 6. Stock.

Einige Challenges sind mit Selbstverletzung verbunden, doch sowohl Erwachsene als auch Kinder nehmen daran teil. Eine solcher Challenges ist die Feuerprobe: Die herausgeforderte Person trägt leicht brennbaren Stoff auf die Haut auf, zündet ein Streichholz an und hält dieses an den Körperteil, der mit dem leicht brennbaren Stoff behandelt wurde. Oft enden solche Experimente mit Brandverletzungen.