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VPN: falsches Gefühl der Sicherheit

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Mittwoch, 11. Januar 2023

In unserem Projekt haben wir mehrmals das Thema VPN betrachtet. Diese Ausgabe behandelt z.B. die Funktionsprinzipien virtueller privater Netzwerke. Heutzutage hat praktisch jeder von dieser Technologie gehört. Ursprünglich als Technologie für Unternehmen gedacht, ist sie bei der großen Masse populär geworden und löst vor allem zwei Aufgaben: Zugang zu gesperrten Ressourcen und Anonymität im Internet.

Vor vielen Jahren schien die Anonymität im Internet selbstverständlich zu sein: Digitale Spuren von Nutzern waren viel schwieriger zu ermitteln als heute. Online-Marketing, -Werbung und -Handel begannen sich erst zu entwickeln und Websiteinhaber strebten noch nicht danach, alles Mögliche über den Nutzer herauszufinden. Es gab weder Online-Zahlungen noch Datenschutzerklärungen noch personalisierte Werbung – Informationen über den Nutzer wurden nicht analysiert. Einen Nutzer an seiner IP-Adresse zu ermitteln, schien unglaublich. Natürlich war dies nur scheinbare Anonymität. Technisch gesehen war es auch damals nicht unmöglich, HTTP-Anfragen eines Nutzers zu überwachen und zu analysieren.

Doch die meisten Menschen begannen erst später zu begreifen, dass das digitale Leben eines Nutzers transparent ist. Je tiefer das Internet in unseren Alltag integriert wird, desto akuter ist die Frage der digitalen Sicherheit und Anonymität und desto populärer sind VPN-Lösungen: Nutzer möchten, dass ihre Internetaktivitäten von niemandem überwacht werden. Heutzutage glauben viele, das VPN sei ein Zaubermittel. Aber ist das VPN wirklich ein Synonym für Sicherheit? Und hat diese Technologie auch Nachteile?

VPN-Verbindungen bieten Verschlüsselung des Internetverkehrs und Anonymisierung der digitalen Identität eines Nutzers beim Aufruf einer Internetressource. Auf den ersten Blick scheint alles sicher zu sein. Die Website, die Sie aufgerufen haben, kann Sie als einen bestimmten Nutzer identifizieren. Dritte können Ihren Datenverkehr und Ihre Internetaktivitäten weder überwachen noch ändern.

Angenommen, der Nutzer möchte eine gesperrte Ressource besuchen. Bei der Nutzung eines VPN wird die Verbindung mit der Website nicht direkt, sondern über einen VPN-Server hergestellt. Der Server ruft die gewünschte Website auf und leitet die Antwort an den Nutzer weiter. Für den Server ist diese Website nicht gesperrt. Die Kommunikation zwischen dem Nutzer und dem VPN-Server ist geschützt. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen. Dritte haben keinen Zugriff auf den Inhalt der Anfragen und Antworten.

In Wirklichkeit ist es jedoch nicht ganz so einfach. Die größte Gefahr, die eine unvernünftige Nutzung von VPNs bergen kann, ist ein falsches Gefühl der Sicherheit und Anonymität. VPN-Anbieter versprechen eine vollständige Anonymität und empfehlen, das Internet immer über eine VPN-Verbindung zu nutzen. Wir warnen Sie: Bei der Nutzung einer VPN-Verbindung ist Ihre Anonymität dem VPN-Anbieter ausgeliefert. Dieser kann Ihren Datenverkehr überwachen, protokollieren und analysieren. Sie verstecken Ihre Aktivitäten vor Dritten, aber gewähren Ihrem VPN-Anbieter vollen Einblick. Von dessen Ehrlichkeit hängt Ihre Anonymität im Internet ab. Sind Sie sich sicher, dass Ihr VPN-Anbieter oder seine Mitarbeiter, die Zugang zu personenbezogenen Informationen der Nutzer haben, Ihre Daten nicht stehlen? Das Risiko des Datenlecks besteht immer, auch wenn Ihr Dienstanbieter einen guten Ruf hat.

Außerdem gibt es viele kleinere private VPN-Server, die ihre Dienstleistungen kostenlos anbieten. In solchen Fällen steht die Frage des Vertrauens noch akuter: Sie wissen nichts über den Besitzer eines solchen Servers. Ist er vertrauenswürdig? Er könnte ein Botnetz von seinen Nutzern bilden und die Daten verkaufen oder die Aktivitäten der Nutzer protokollieren und Informationen darüber weiterleiten.

Darüber hinaus verwenden einige VPN-Anbieter Protokolle, die Sicherheitslücken aufweisen, z.B. das PPTP-Protokoll. Die Schwachstellen könnten von Cyberkriminellen ausgenutzt werden und durchkreuzen die wichtigsten Vorteile von VPN-Verbindungen: Anonymität und Sicherheit. Welches Protokoll von einem bestimmten VPN-Anbieter verwendet wird, ist praktisch unmöglich zu erfahren. Zudem kann nie garantiert werden, dass ein Protokoll keine Sicherheitslücken aufweist.

Beachten Sie: Keine VPN-Verbindung kann Ihre Aktivitäten absolut unsichtbar machen. Auch wenn Dritte nicht in der Lage sind, zu ermitteln, welche Daten Sie über die VPN-Verbindung senden oder empfangen, könnten sie die Verbindung an sich, deren Dauer und die übertragene Datenmenge feststellen.

Außerdem gibt es Merkmale, die auf die Verwendung einer VPN-Verbindung durch einen Nutzer hinweisen. Sowohl Ihr Internetanbieter als auch die von Ihnen aufgerufene Website sind in der Lage, festzustellen, ob Sie eine VPN-Verbindung nutzen. Die Website könnte die IP-Adresse Ihres VPN-Servers und die MTU des Netzwerkpakets analysieren sowie prüfen, ob die Zeitzone des VPN-Servers mit der Ihres Rechners übereinstimmt und ob die Spracheinstellungen Ihres Webbrowsers dem Standort des VPN-Servers entsprechen. Jedes einzelne Merkmal bedeutet nicht viel, aber mehrere Merkmale zusammen weisen eindeutig auf die Nutzung von VPN hin. Der Internetanbieter könnte das Protokoll der VPN-Verbindung, die genutzten Ports und weitere für die Initialisierung der Verbindung verwendete Metadaten analysieren. Wie oben erwähnt, könnten folgende Informationen gesammelt werden: Nutzung einer VPN-Verbindung, Verbindungszeit und -dauer sowie Menge der gesendeten und empfangenen Daten. Und das ist bei weitem nicht wenig. Das sind schon eine Menge Infos.

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  1. Vergessen Sie nicht: VPNs sind kein Zaubermittel. Eine vollständige Anonymität kann nie garantiert werden. Nutzen Sie diese Technologie vernünftig.
  2. Erwägen Sie mögliche Risiken. Die Verwendung eines fragwürdigen kostenlosen VPN könnte Sie letztendlich mehr kosten als ein Abo eines bewährten VPN-Anbieters.
  3. Bei der Nutzung des Internets hinterlassen Sie in jedem Fall digitale Spuren. Eine vernünftige VPN-Verwendung ermöglicht es Ihnen, einige Ihrer Aktivitäten zu tarnen. Alle Ihre Internetaktivitäten zu verheimlichen, ist jedoch unmöglich.
  4. Unterscheiden Sie zwischen VPN-Verbindung und Proxy-Verbindung. Im letzteren Fall wird der Datenverkehr nicht zusätzlich verschlüsselt. Außerdem verarbeiten viele Browsererweiterungen, die als VPN-Lösungen präsentiert werden, nur Daten, die über den jeweiligen Browser verkehren, und verschlüsseln nicht alle Internetverbindungen.
  5. Auch bei der Nutzung einer VPN-Verbindung sollten Sie stets die wichtigsten Sicherheitsregeln einhalten und einen bewährten Antivirus nutzen.

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